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Offener Brief an die Verwaltung

Werte Stadt- und Gemeindeverwaltung,

zu den geplanten Photovoltaik-Flächen in Unterkessach möchte ich meine Gedanken offenlegen:

Zu den finanziellen Reizen gegenüber den bereitstellenden Grundbesitzern habe ich Verständnis. Wer ein mehrfaches der üblichen Pacht erhalten kann, kann schwach werden.

Zu der ethischen Seite habe ich meine Bedenken. Wer besten Ackerboden aus der Nahrungsmittelproduktion entzieht und brach legt, hat nach meiner Ansicht den Beruf und die Berufung als Landwirt verwirkt. Damit hängt auch die Achtung der Gemeindemitglieder zusammen. Eine entsprechende Grundsteueranpassung muss auch erfolgen. (Industrielle Nutzung)

Eine grundsätzliche Ablehnung der Sonnennutzung liegt bei mir nicht vor. Lediglich das überdimensionale Ausmaß erschreckt mich.

Aus meiner Vergangenheit habe ich in Italien im Bereich Pulia das Abholzen der Olivenhaine und das Aufrüsten mit Photovoltaik im großen Stil miterlebt. Starke Differenzen zwischen zuvor gütlich zusammen lebenden Familien sind die Langzeitfolgen. Auch bei uns werden Spannungen zwischen Nutznießern und Unbeteiligten entstehen. Das ist der Fortschritt der Technik in unserer Gemeinde nicht wert.

Wer wird für die Folgen der Bebauung an Straßen- und Wegschäden verantwortlich gemacht und finanziell in die Pflicht genommen? Die Nutznießer oder die Gemeinde / Stadt / alle Bürger?

Wer muss die erforderliche Änderung an der Entwässerung für den geänderten, größeren Volumenstrom übernehmen? Die Gemeinde oder die Nutznießer? Das letzte Unwetter hat bereits jetzt schon die Grenze der Entwässerung aufgezeigt.

Die Attraktivität der Unterkessacher Gemarkung wird für Einheimische und Gäste extrem sinken.

Mit diesen Gedanken bitte ich um ein erneutes Überdenken, da der größte Ertrag ohnehin an fremde Investoren fällt.

Diese @mail spiegelt die Meinung von Günther Janz und Martina Janz, Unterkessach wider.


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Eine Antwort zu „Offener Brief an die Verwaltung“

  1. Thomas Bock, Unterkessach

    „Alle gewinnen“, wenn wir z.B. nur ca. 10% des in Zukunft hier erzeugten Stroms aus PV und von Windrädern vergünstigt bzw. umsonst „behalten“ dürften. Wir könnten eine „Strom-autarke“ Gemeinde werden. Der hier erzeugte Strom könnte z.B. in Pumpspeicherwasserkraftwerk, was auch zum Hochwasserschutz beitragen und während Trockenperioden unserer Landwirtschaft Wasser zur Verfügung stellen würde, und in Wasserstoff – im Falle einer Kooperation mit der DLR in Lampoldshausen – gespeichert werden. Wasserstoff / BEV könnte u.a. auch öffentliche Mobilität z.B. mit Brennstoffzellen-strassenfahrzeugen – Jagsttalbähnle etc. verbessern. Wenn man die PV z.B. so wie es Holländer machen, transparent auf Gewächshäuser montiert, könnte man sowohl Nahrungsmittel als auch Strom erzeugen. „Alle gewinnen“!

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