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Minus 15%

Eine Umfrage unter 10 Immobilienmaklern hat ergeben, dass Immobilien im Umfeld von größeren Solarparks geschätzt ca. 15% Wertverlust erleiden. Während sich also einige wenige Unterkessacher die Hände reiben und deutlich höhere Pachteinnahmen kassieren, dürfen vor allem die Besitzer im Neubaugebiet die Rechnung zahlen.

Mal ganz konkret für Solarpark 2: bei ca. 12.500 Euro Mehreinnahmen für die 5ha im Jahr ergibt das in Summe über 20 Jahre grob 250.000 Euro Einnahmen für den Eigentümer des Landes, auf dem der Solarpark steht. Bei 15% Wertverlust würden also 4-5 Häuser bereits ausreichen, um die gleiche Summe zu ergeben. Aus einer Gesamtsicht einer Wertegemeinschaft Unterkessach ist es also wirtschaftlich absoluter Schwachsinn, SP2 (und Teile von SP1) so nah ans Dorf zu bauen, da der kummulierte Verlust viel größer ist als ein potenzieller Gewinn.

Aus der egoistischen Sicht der wenigen Profiteure ist das natürlich anders. Transferleistungen – mal anders. Ich bin gespannt, ob und wie sich die „Solarunternehmer“ irgendwann dafür beim Dorf bedanken werden …


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3 Antworten zu „Minus 15%“

  1. Daria

    Hallo zusammen,

    ich bin Eigentümer von neuem Haus. Direkt neben meinem Haus (nur 20 m entfernt), soll ein Photovoltaikpark mit einer Fläche von über 20 ha entstehen. Auf dem Grundstück befindet sich zudem ein Hügel, der von verschiedenen Aussichtspunkten in der Umgebung sichtbar ist.

    Im direkten Umfeld liegen 8 Wohnhäuser sowie ein Kindergarten. Unsere Lage ist eigentlich sehr attraktiv, da die Stadt nur 2 km entfernt ist.

    Wie stark würden Ihrer Meinung nach unsere Immobilien im Wert sinken, wenn der Solarpark tatsächlich gebaut wird?

    Über Ihre Antwort werde ich mich sehr freuen! 🙂

    Liebe Grüße,

    Daria

  2. Dirk Völker, Unterkessach

    Hallo Herr Kopf,

    die Umfrage passt exakt auf die Situation in Unterkessach: 10 Immobilienmakler, die sich eine Bewertung einer Immobilie zutrauen für den Fall, dass eine Freiflächen-PV Anlage in der Nähe einer Immobilie liegt oder entsteht. „Nähe“ war definiert als „in einem direkten optischen Zusammenhang stehend“, also entweder ist die PV-Anlage direkt vom Haus aus sichtbar oder das Haus und die Anlage werden auf Bildern und bei der Besichtigung leicht in Zusammenhang gebracht. Genau diese Situation haben wir bei SP2 und Teilen von SP1 und den meisten Häusern des Neubaugebiets.

    Bewertet werden konnte in den folgenden Kategorien:
    – Kein Einfluß auf den Wert (keine Antwort)
    – Bis zu 10% Wertverlust (2 Antworten)
    – 10-20% Wertverlust (7 Antworten)
    – Über 20% Wertverlust (1 Antwort)
    Macht im Schnitt minus 15%!

    Der Wertverlust ist durchaus erklärbar durch die verminderte Nachfrage. Wenn ich es mir als Käufer aussuchen kann, dann nehme ich doch lieber das Haus ohne Solarfabrik nebenan. Es gibt viele mehr oder minder begründete Ängste vor Beeinträchtigungen durch Lärm oder Strahlungen oder anderem. Das mag zwar rational vielleicht gar nicht stimmen … aber Angst ist Angst und Käufer sind emotionale Wesen mit ganz subjektiven Ansichten. Viele wollen „grün“ sein … aber kaum jemand möchte die grüne Energie in seinem direkten Umfeld haben!
    Als engagierter Solar-Lobbyist können Sie das vielleicht persönlich nicht nachvollziehen, ich vermute aber, ein Immobielenmakler kennt seine durchschnittliche Kundschaft besser. Sie können sich ja schon mal für die erste freiwerdende Immobilie im Luzernenweg vormerken lassen und dann dort ein Schnäppchen machen. Und da gibt’s ja auch noch den total vermüllten freien Bauplatz …

    Weil Sie mit amerikanischen Studien argumentieren: eine halbe Meile sind 800m … in Unterkessach beträgt der Abstand zwischen Häusern und SP2 nur etwas mehr als 100m!!

    Happy Holidays!

    Dirk Völker

  3. Kevin Kopf

    Hallo Herr Völker,
    -15% und dann auch noch „geschätzt“.
    Welche Immobilienmakler wurden hier angefragt? Auf welcher Grundlage basiert diese Schätzung?
    Wurde die genaue Situation in Unterkessach betrachtet?

    Es gibt zum Thema bereits Studien (zumindest aus den USA) die höchstens von 1,5 % ausgehen und das auch nur bei einem Abstand unter einer halben Meile. Und selbst da ist es fraglich ob es tatsächlich an den Solarparks liegt, weil viele Faktoren beim Immobilienwert eine Rolle spielen.

    Allein der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass 15% Wertverlust in Unterkessach wegen der Solarparks völlig übertrieben und unrealistisch ist. Wo soll dieser auch herkommen? Immisionen gibt es keine, Schattenwurf ebenfalls nicht, einsehbar ist die Anlage von den meisten Häusern auch nicht. Hochwasserrisiko? Das wird geprüft und falls nötig wird es Maßnahmen geben, daher ist das auch kein Argument.
    Also mit welchem Argument lässt sich ein solcher angeblicher Wertverlust denn bitte erklären?

    Mit freundlichen Grüßen

    Kevin Kopf

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